Tipps für die richtige Ernährung bei Polyneuropathie

Zuviel Essen macht krank. Doch es kommt bei gesunderer Ernährung auch darauf an, was wir essen. Wir haben wertvolle Tipps zusammengestellt – ein Wegweiser was und wie viel Polyneuropathie-Patienten essen sollten.

Gesunde Ernährung bei Polyneuropathie: Was sollen wir essen?

Bei gesunder Ernährung sollte es nicht darum gehen, auf alles zu verzichten, was Spaß macht, denn nur wer mit Appetit isst, kann auch gut verdauen. Doch gerade beim Krankheitsbild Polyneuropathie ist auch ein gesundes Maß wichtig. Nach chinesischer Sichtweise spielt „Tan“, also Altlasten, die sich von Jahr zu Jahr im Organismus ansammeln, eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentstehung. Überernährung und die falschen Lebensmittel führen zur Anhäufung von Tan.

Beim Umgang mit Speisen und Getränken kommt es in erster Linie auf das richtige Maß an, aber auch auf die Inhaltsstoffe. Drei wichtige Tipps:

Natürliche Fette sind gesund

Nach neuen Erkenntnissen sind natürliche Fette gesund, auch wenn sie einen hohen Brennwert haben. Wenn sie jedoch einen höheren Anteil an der Energieversorgung des Körpers haben, können sie Kohlenhydrate einsparen. Industriell gehärtete Transfette sind jedoch gesundheitsschädlich und gehören nicht auf den Speiseplan. Kaltgepresste Öle, aber auch Butter und Sahne tun dem Körper gut. Bei hohem Cholesterinspiegel behutsam mit tierischen Fetten umgehen.

Kohlenhydrate: Maß halten ist wichtig

Grundsätzlich sollte bei allen Arten von Kohlenhydraten Maß gehalten werden, egal ob „gesundes“ Vollkorn oder „ungesunde“ Zucker- und Weißmehlprodukte. Weizen verschleimt und belastet Stoffwechsel und Immunsystem gleichermaßen. Es ist das Getreide mit der höchsten Neigung zur „Tan“-Bildung und sollte von Alternativen abgelöst werden. Dazu gehören Hartweizenprodukte, Dinkelbrot, Roggenbrot, Hafer, Hirse, Mais, Reis oder auch Quinoa. Auch die Reduktion von Zucker- und Weißmehlprodukten gehört zur gesunden Ernährung bei Polyneuropathie. Geschmacksknospen gewöhnen sich innerhalb weniger Wochen an einen zuckerreduzierten Genuss.

Tierisches Eiweiß führt zu kaltem Schleim

Bei Polyneuropathie-Patienten spielt nach Chinesischer Medizin die „innere Verschleimung“ eine wichtige Rolle. Auch tierische Eiweiße in Form von Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten fördern diese Ansammlung von „Tan“. Dabei geht es nicht um Butter und Sahne, wenn man von den Kalorien absieht. Auf Produkte mit einem hohen Anteil an Milcheiweiß wie Milch, Quark und Käse hingegen sollte besser verzichtet werden. Joghurt und andere Sauermilchprodukte sind in Maßen zu empfehlen. So wird die Bildung des „kalten Schleimes“ aus chinesischer Sicht vermindert.  

Kurz & knapp: 6 Ernährungstipps bei Polyneuropathie

  1. Tierisches: Fleisch und veredelte Milchprodukte als Delikatesse genießen.
  2. Kurzgegartes Gemüse: Basis der Ernährung.
  3. Auf Obst und Salate am Abend verzichten, sonst wertvolle Vitaminspender.
  4. Frühstück: Die Mitte mag es warm. Reis, Hafer, Quinoa oder Hirsebrei können süß oder herzhaft zubereitet werden.
  5. Auf Bio-Qualität achten. Es schmeckt besser und verschont den Körper von chemischen Stoffen.
  6. Keine kühlschrankkalten Getränke zu sich nehmen, am besten warmes Wasser oder Tees trinken.

Polyneuropathie: Wie viel dürfen wir essen?

Es gibt nicht die eine Ursache für Polyneuropathie. Vielmehr müssen bei der Krankheitsentstehung mehrere Faktoren zusammenkommen – eine davon ist die falsche Ernährung. Wie bei vielen anderen chronischen Erkrankungen geht es eher um das „Zuviel“. In unserer modernen Konsumgesellschaft dominieren Quantität, fragwürdige Qualität und übertriebene Vielfalt unsere Ernährung. Sie überfordern nach Sicht der Chinesischen Medizin die Verdauungs- und Stoffwechselorgane. Doch wie sieht eine gesunde Ernährung bei Polyneuropathie aus naturheilkundlicher Sicht aus?

„Nur so viel, dass noch eine Faust Platz im Magen hat“ – schon die alten Ägypter wussten um die Gefahren der Völlerei. Doch während es zu früheren Zeiten lediglich für die Oberschicht galt, betrifft es heute nahezu alle gesellschaftlichen Schichten. Völlerei ist eine Volkskrankheit. Dabei gilt: Auch qualitativ gutes Essen kann im Übermaß schaden. Die frühere, sparsame Ernährung mit regelmäßigen Hungerphasen hielt hingegen den Körper gesund. Eine solche Ebbe- und Flut-Ernährung führt zu einem regelmäßigen Recycling gespeicherter Reserven und hält die Dynamik der auf- und abbauenden Stoffwechselprozesse auf Trab. Dies ist auch im Hinblick auf die Ernährung bei Polyneuropathie ein Wegweiser.

Die Mitte – zentrales Verdauungsorgan

Als zentrales Verdauungsorgan sieht die Chinesische Medizin die „Mitte“, also den Funktionskreis Magen-Milz. Sie hat die Aufgabe, Türhüter zu sein und das Eingegangene zu bewerten und „aufzuräumen“. Sie entscheidet zunächst, welche Speisen, Informationen und Gifte überhaupt aufgenommen werden, dann, wohin verteilt und weiterverarbeitet und schließlich welcher Anteil ausgeschieden wird. Die Chinesen ordnen der Mitte die Eigenschaften des Aufnehmens, Klärens, Sortierens und Weiterleitens von Nahrung, Gefühlen, Bildern und Informationen zu.

Bei Polyneuropathie gilt daher, nur eine lebendige Mitte hat die Kraft, „Nein“ zu sagen – sowohl bei der Ernährung als auch bei anderen Konsumverführungen. So kann das Aufgenommene zeitnah verarbeitet und die Ansammlung von „Tan“ vermieden werden.

10 Ernährungs-Tipps, um weniger zu essen

Weniger essen ist eine leicht dahin gesagte Empfehlung, die sich jedoch durchaus schwierig gestalten kann. Mit folgenden Hinweisen zur Ernährung bei Polyneuropathie soll es etwas leichter gelingen. Dennoch: Ausnahmen bestätigen die Regel. Festtage sind Festtage – aber nicht jeder Tag sollte ein Festtag sein.

  1. Nie hungrig einkaufen: Wer sich gesättigt wundert, was er in hungrigem Zustand in den Einkaufswagen und Kühlschrank gelegt hat, sollte beim nächsten Mal vor dem Einkaufen etwas essen.
  2. Nie müde zu Tisch: Die Mitte sollte bei der Nahrungsaufnahme wach sein. Wer vom Essen müde wird, hat zu viel gegessen.
  3. Hunger ist der beste Koch: Wichtigste Regel bei der Ernährung bei Polyneuropathie: 3 Mahlzeiten am Tag reichen aus, besser sind 2.
  4. Nichts zwischendurch: Magen und Darm sollen zwischendurch leer werden, ein voller Darm fördert zudem Hungergefühle.
  5. Immer schön langsam: Die Mitte braucht Zeit, damit sie rechtzeitig „Stopp“ sagen kann.
  6. Gut kauen: verlangsamt das Essen und es schmeckt auch besser.
  7. Nicht zu spät: Verdauungsorgane arbeiten nachts nur im Schongang, daher liegen Nahrungsmittel bei später Aufnahme zu lange im Darm. Ein entlasteter Darm kann auch besser seiner immunologischen Funktion nachkommen.
  8. Nicht zu spät für Fortgeschrittene: Eine wichtige Empfehlung zur Ernährung bei Polyneuropathie ist das Abendfasten. Bis auf Tees oder warmes Wasser wird nach 16:00 nichts mehr zu sich genommen.
  9. Ruhig werden: Stimmen Sie sich auf das Essen ein, es geht um das Genießen und Verdauen. Lassen Sie die Hektik hinter sich. Bauen Sie Stress keinesfalls durch Essen ab.
  10. Volle Konzentration beim Essen: Handy, Fernseher und Zeitung ausschalten oder weglegen. Problemdiskussionen meiden. Leichte Gespräche und leise Musik hingegen tun auch beim Essen gut.

Wer diese Regeln zur Ernährung bei Polyneuropathie beherzigt, dem wird es leichter fallen, weniger zu essen. Dies wirkt sich nicht nur auf das Wohlbefinden aus, sondern stärkt den Organismus bei der Krankheitsbewältigung.

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1 Gedanke zu „Tipps für die richtige Ernährung bei Polyneuropathie“

  1. Bin am Morgen so müde als wenn ich die ganze Nacht nicht geschlafen hätte. Schmerz in den Gelenken, hab keine Energie zum Arbeiten oder auch andere Tätigkeit, schlapp und kraftlos.

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