Polyneuropathie: Wenn Diabetes auf die Nerven geht

Diabetes, also die Zuckerkrankheit, gilt als die häufigste und bekannteste Ursache der Polyneuropathie. Etwa die Hälfte der Typ-2-Diabetiker erkranken irgendwann an einer Polyneuropathie. Warum ist das so?

Allein in Deutschland gibt es etwa 8 Millionen Diabetiker. Wortwörtlich bedeutet Diabetes mellitus „süßer Durchlauf“ und beschreibt, dass der Blutzuckerspiegel erhöht ist. Behandelt wird in der Regel mit Zuckertabletten oder Insulin. Mit Diabetes können Betroffene eigentlich gut leben. Stimmt die Blutzucker-Einstellung jedoch nicht, greift der Diabetes auch die Nerven an. Dies kann langfristig zu Schädigungen von Nerven der kleinen Blutgefäße und der Nieren führen. Innerhalb von 20 Jahren entwickelt jeder zweite Diabetiker eine sogenannte diabetische Polyneuropathie.

Einen erhöhten Blutzuckerspiegel findet man jedoch oft auch, wenn der Diabetes noch nicht diagnostiziert wurde. Vor diesem Hintergrund lassen sich auch folgende Zahlen erklären: Bis zu 11 Prozent haben bereits bei Diagnosestellung des Diabetes eine sensible Polyneuropathie. Bei Prädiabetikern, sogenannte „Noch-Gesunde“, bei denen sich der Blutzucker nur bei extremer Zuckeraufnahme erhöht, liegt die Erkrankungsrate sogar zwischen 10 – 20 Prozent. Das bedeutet wiederum, dass die Polyneuropathie schon da ist, bevor sich der Diabetes manifestiert, insbesondere wenn Bauchumfang und Körpergewicht deutlich erhöht sind.

Drei Fragen ergeben sich daraus:

  1. Sind es allein die ungesunden Zuckerwerte, die Nerven zerstören?
  2. Gibt es weitere Faktoren?
  3. Haben Polyneuropathie und Diabetes gemeinsame Ursachen?

Nervenschädigungen durch „Tan“

Schulmedizinisch gesehen, gibt es keine Therapie, mit deren Hilfe der Krankheitsprozess rückgängig gemacht oder aufgehalten werden kann. Das gilft für Polyneuropathie und Diabetes gleichermaßen. Die Chinesische Medizin hingegen bietet mit ihrem Verständnis für Krankheiten und ihren Methoden einen Therapieweg mit guten Erfolgen.

Die ursächlichen Stoffwechselvorgänge, die zur Schädigung der Nerven führen, sind noch weitestgehend ungeklärt. Die Chinesische Medizin umschreibt sie allgemein mit dem Begriff „Tan“. Tan steht stellvertretend für alle unerwünschten Substanzen, die sich auf Dauer den Klärungs- und Ausscheidungsaktivitäten des Körpers entziehen. Auch ein häufig erhöhter Blutzucker kann stoffliche Langzeitfolgen haben, die dem Tan-Konzept entsprechen. Ein erhöhter Blutzucker würde demnach zu einer Anheftung von Zuckermolekülen an körpereigenen Eiweißstoffen führen. Letztere verlieren dadurch ihre biologische Funktion und sammeln sich als unerwünschte Schlackenstoffe (Tan) in den Geweben. Tan hat die Tendenz, sich im Alter anzuhäufen, in die unteren Körperpartien abzusinken und die Gewebeernährung und -entsorgung zu stören. Auch besitzen sie die Neigung, ein entzündliches, gewebeschädigendes Potential zu entwickeln.

Im Hinblick auf Polyneuropathie und Diabetes bedeutet dies:

  • Tan behindert den Stoffaustausch zwischen Blut und Nerven, weil es sich ansammelt und ablagert – die Nervenenden „ersticken“ bzw. „verhungern“ mangels Vitalstoffzufuhr
  • Tan selbst kann Entzündungs-Potenzial entfalten

Eine weitere Theorie ist, dass Tan alle Transportvorgänge zwischen Blutbahn und Organen behindert. Damit würde es im Prinzip auch Insulin als Blutzuckerregulierer in seiner Wirkung behindern. Es könnte sogar so sein, dass die dem Diabetes zugrundeliegende Insulinresistenz gar nur ein Nebeneffekt einer allgemeinen Transportstörung ist. Diabetes und Polyneuropathie hätten damit den gleichen Ursprung in einer übermäßigen Tan-Ansammlung.

Betroffene spüren die Vorgänge der Polyneuropathie zunächst meist in den Beinen. Typischerweise zeigen sich dann brennende, bohrende Schmerzen, Kribbeln, Ameisenlaufen und lähmende Taubheitsgefühle sowie eine verringerte Empfindlichkeit für Temperaturen oder Schmerzen. Die zentrale Behandlungsmethode der Chinesischen Medizin bei Polyneuropathie ist die chinesische Arzneitherapie. Mit ihr gelingt es die Versorgungs- und Entsorgungshindernisse im Gewebe aufzulösen, in die Zirkulation zu überführen und über die Schleimhäute auszuscheiden.

Mögliches Krankheitsmodell für Polyneuropathie und Diabetes

Zusammenfassend könnte man sagen, dass mäßige Tan-Belastungen bei bestimmten, genetisch anfälligen Menschen dazu führen, dass Insulin in seiner Wirkung gemindert wird. Dies würde zu einem (zeitweise) höheren Blutzuckerspiegel führen, der wiederum die Tan-Ansammlung durch Beschädigung von Eiweißen im Körper fördert. Damit entsteht ein Teufelskreis, der später in den Diabetes führt. Auch bei der Entstehung der Polyneuropathie spielt Tan eine entscheidende Rolle. Die Ähnlichkeiten in den Ursachen von Diabetes und Polyneuropathie werden auch durch die Erfahrungen der Klinik am Steigerwald gestützt: Beide Erkrankungen lassen sich mit ähnlichen Arzneirezepturen erfolgreich behandeln.

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