Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Phänomen. Schmerzmittel, Physiotherapie und im Zweifelsfall eine OP – das sind die herkömmlichen Optionen. Wer dazu eine Alternative sucht, sollte sich die Behandlungen nach den Grundsätzen der Chinesischen Medizin anschauen.
Kaum ein anderes Krankheitsbild äußert sich so vielfältig und quälend wie das Volksleiden Rückenschmerzen. Betroffene berichten von ziehenden, stechenden oder bohrenden Schmerzen im Nacken, in der Mitte des Rückens oder in der Beckenregion. Allein in Deutschland macht sich das Rückgrat heute – vor allem aufgrund mangelnder Bewegung und einseitiger Belastungen – bei 80 Prozent der Bevölkerung häufig bemerkbar. Als Ursache gelten Blockaden, Verspannungen, entzündliche Prozesse oder Verschleiß. Konservative Therapien wie Wärme- oder Rotlichtbehandlungen, physiotherapeutische Maßnahmen oder Medikamente lindern zwar in der Regel zeitweilig die Beschwerden, greifen aber meist zu kurz. Auch Rücken-Operationen bringen oft keine dauerhafte Schmerzfreiheit. Die Chinesische Medizin sucht den Auslöser dagegen nicht nur in funktionalen oder biomechanischen Störungen, sondern findet häufig fernab der schmerzenden Körperregion einen Ansatzpunkt zur nachhaltigen und erfolgreichen Therapie.
Röntgenbilder liefern nicht ausreichend Informationen
Rückenschmerzen gehen oft auf fehlerhafte Spannungszustände der Muskeln zurück, in denen sich wiederum meist das psychische Befinden widerspiegelt. Außerdem bezieht die Chinesische Medizin den Muskelstoffwechsel und die Bindegewebsverhältnisse, also generell innere Vorgänge des Körpers, mit ein. Die Chinesische Medizin macht die Rückenerkrankung also nicht nur an Röntgenbildern fest. Viel entscheidender sind Gewebebeschaffenheit und Stoffwechselvorgänge inklusive ihrer Ausscheidungsprozesse. Demnach stellen Zirkulationsstörungen oder mögliche Verschlackungen wichtige Aspekte für die Entstehung von schmerzhaften Rückenproblemen dar. Nur bei einwandfreier Ver- und Entsorgung von Muskeln und Bindegewebe kann das Gewebe seine Festigkeit, Elastizität und Anpassungsfähigkeit erhalten.
Puls- und Zungendiagnose entdecken feinste Körpersignale
Am Anfang schwerer Rückenschmerzen stehen oft problematische Infektverläufe, deren Anfänge bis in die Kindheit zurückreichen. Unumgänglich ist daher eine ausführliche Anamnese im Vorfeld der Therapie. Experten für Chinesische Medizin interessieren sich auch für die subjektiven Seiten der Krankheit wie Schlafverhalten, Essgewohnheiten und seelisches Befinden. Bei der Diagnose helfen Puls- und Zungenuntersuchungen, feinste Körpersignale zu erkennen. Stehen Krankheitsursachen fest, beginnt die individuelle Behandlung.
Alternative Behandlung mit Chinesischer Medizin
Im Mittelpunkt der Chinesischen Medizin, die in der Klinik am Steigerwald an westliche Patienten angepasst ist, steht vorwiegend die Arzneitherapie. Erfahrene Ärzte, die sowohl eine schulmedizinische als auch eine fundierte chinesisch-medizinische Qualifikation besitzen, erstellen die individuelle Rezeptur aus pflanzlichen Ingredienzien für den Patienten. Die als Dekokte aufgekochten Kräutersude tragen dazu bei, ursächliche Blockaden an der Vorder- und Rückseite zu lösen und den Energiefluss im Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Arzneimischung wird dem Heilungsprozess fortlaufend angepasst. Bestandteile der Arzneien können Bambus, Feigen oder Baumrinden sein. So helfen beispielsweise Bestandteile wie Besenbeifuß und die Wurzeln des Schnurbaums bei der Ausleitung von entzündlichen Stoffen. Zur Selbstbehandlung eignen sich chinesische Heilpflanzen jedoch nicht. Denn vor allem bei chronischen Rückenschmerzen gilt: Was den Einen heilt, kann dem Anderen schaden. Eine genaue Diagnostik ist daher unverzichtbar. Sobald sich der Zustand der Patienten ändert, müssen die chinesischen Arzneimischungen dem Heilungsverlauf angepasst werden.
In der Klinik am Steigerwald werden keine chinesischen Fertigrezepturen verwendet, weil niemand mehr nachvollziehen kann, was darin enthalten ist. Zudem verwendet die originale chinesische Rezepturenlehre in ihren Rezepturen teils bis zu 20 Rohdrogen in beträchtlichen Dosierungen, die den europäischen Patienten häufig überfordern. Auch ist die Therapiesteuerung bei so großen Rezepturen unübersichtlich, so dass sich in der Klinik am Steigerwald eine Verordnung von Rezepturen durchgesetzt hat, die nicht mehr als 8 Rohdrogen enthalten. Je nach Verbesserung des Gesundheitszustandes werden erwärmende, ausleitende oder kühlende Rezepturen angewendet. Die Komponenten werden aufgekocht und als Dekokt über den ganzen Tag verteilt getrunken.
Schmerzfrei bewegen
Für Menschen mit chronischen Rückenschmerzen ist es häufig so, als ob sich ein gewaltiges Gewicht von den Schultern hebt: Sie können sich nach der alternativen Therapie endlich wieder weitgehend schmerzfrei bewegen. Körpertherapeutische Maßnahmen, die die Beweglichkeit erhöhen, sind die Cranio-Sacral-Therapie, Psychotonik, Shiatsu, Tuina, Akupunktmassage und Qi Gong. Auf den ersten Blick erscheint die Cranio-Sacral-Therapie sehr passiv: Der Therapeut bewegt den liegenden Patienten minimal, oft nur wenige Millimeter.
Die Effektivität dieser Therapie ist daher für viele Patienten sehr überraschend, denn plötzlich sind wieder Bewegungen möglich, die der Rückengeplagte seit Jahren vermieden hat. Die langsam fließenden Bewegungen des Qi Gong, die unter professioneller Anleitung ganz konzentriert durchgeführt werden, steigern nicht nur den Energiefluss im Körper, sondern erhöhen die Beweglichkeit um ein Vielfaches. Diese Übungen können die erfolgreich therapierten Patienten auch zuhause durchführen.