„Immunabfall“ spielt wichtige Rolle bei Polyneuropathie

Die Chinesische Medizin erzielt erstaunliche Erfolge bei der chronischen Nervenerkrankung Polyneuropathie. Kern der Behandlung ist das chinesische Konzept „Tan“, das immunologische Abfallstoffe als zirkulierende „Verschleimung“ begreift. Mittels spezieller Arzneirezepturen werden diese Ablagerungen mobilisiert und ausgeschieden. Dieser ganzheitliche Ansatz bietet neue Chancen vor allem bei „austherapierten“ Patienten.

Seit über 25 Jahren widmet sich die Klinik am Steigerwald der Behandlung der Polyneuropathie – einer Erkrankung, bei der die peripheren Nerven langsam ihre Funktion verlieren. Fast 4.000 Menschen wurden inzwischen stationär aufgenommen, was diese Diagnose zu einem der häufigsten Behandlungsgründe in der Klinik macht. Viele Patienten mit Polyneuropathie haben, bevor sie in die Klinik kamen, einen langen Weg hinter sich, begleitet von der enttäuschenden Erkenntnis, dass ihre Beschwerden als unheilbar gelten. Häufig lautete die nüchterne Einschätzung: „Damit müssen Sie leben.“ Umso bemerkenswerter ist, was in der Klinik am Steigerwald erreicht werden kann.

Eine umfassende Studie zeigt: 89 Prozent der Patienten berichten noch zwei Jahre nach der Behandlung von einem anhaltenden Nutzen. Nicht immer bedeutet das eine vollständige Besserung – aber oft kann zumindest das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden. Und allein das ist bei einer Krankheit wie der Polyneuropathie ein bedeutender Erfolg. Denn der übliche Verlauf ist geprägt von einer stetigen Verschlechterung über Jahre hinweg – ein schleichender Rückzug aus Beweglichkeit, Empfindung und Lebensqualität. Dass dieser Verlauf aufgehalten werden kann, lässt Hoffnung aufkeimen, wo zuvor oft nur Resignation war.

Das Konzept des „Tan“

Bei der Behandlung der Polyneuropathie nach chinesischen Leitgedanken steht der Einsatz chinesischer Arznei-Rezepturen im Mittelpunkt. Es ist zugleich die wirksamste Behandlungsoption, die die Chinesische Medizin zur Verfügung hat. Damit die chinesische Arzneitherapie wirkt, fußt die Therapie auf einem bestimmten Krankheitsverständnis der Polyneuropathie. Leitend ist dabei der chinesische Begriff des „Tan“, was sich mit „Schleim“ übersetzen lässt. Der Begriff umfasst alle unerwünschten Substanzen, die sich auf Dauer den Klärungs- und Ausscheidungsaktivitäten des Körpers entziehen. Sie haben die Tendenz, sich im Alter anzuhäufen, in die unteren Körperpartien abzusinken und sich an Gewebestrukturen oder Kapillarwänden anzulagern. 

Auch besitzt Tan nach der alternativen Therapie die Neigung, ein entzündliches, gewebeschädigendes Potential zu entwickeln. Da Tan die Mikrozirkulation im Gewebe beeinträchtigt und damit dessen Versorgung und Entsorgung behindert, liegt hier ein sich selbst verstärkender Prozess vor. Hat die „Verschleimung“ einmal begonnen, unterhält sie sich selbst.

Dieser Auffassung vom Erkrankungsvorgang entspricht, dass es sich bei Polyneuropathie typischerweise um eine Krankheit des höheren Lebensalters handelt. Offen ist die Frage, was die biochemischen Substrate des „Tan“ sind. Deren Identifizierung bleibt der zukünftigen Forschung vorbehalten. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass es sich bei den biochemischen Substraten um Eiweiß-Moleküle oder deren Fragmente handelt. In Frage kommen zirkulierender „Immunabfall“ aus Alltagsentzündungen oder Überreste aus Gewebeerneuerungen. Aber auch an körpereigene Proteinmoleküle ist bei Polyneuropathie zu denken, die für das Immunsystem auffällig geworden sind und von ihm als Fremd-Eiweiß behandelt werden. Mit Sicherheit gehören funktionsuntüchtige Immuneiweiße, die bei bestimmten Krankheiten der weißen Blutkörperchen im Übermaß produziert werden, zu den in Frage kommenden Stoffen.

Mit chinesischer Arzneitherapie Tan ausleiten

Mit chinesischer Arzneitherapie gelingt es, Tan-Ansammlungen aufzulösen, in die Blutbahn zu überführen und über die Schleimhaut auszuscheiden. Erkennbar ist dies daran, dass in der Phase der Besserung einzelner Symptome der Polyneuropathie auffällige Veränderungen unter anderem der Ausscheidungen auf diese stoffliche Entlastungsvorgänge hinweisen. Die Chinesische Medizin spricht von der „Mobilisierung, Umwandlung und Ausscheidung von „Tan“. Dieser Prozess spiegelt sich in der Symptomatik wider, ihre engmaschige Registrierung und Bewertung gerade in der Anfangsphase der Behandlung stellt hohe Anforderungen an den Therapeuten. Bei jedem neu auftretenden Symptom muss sich der behandelnde Arzt fragen, ob neue Erscheinungen gute oder schlechte Zeichen sind. Die Kunst der chinesischen Arzneitherapie besteht darin, die für die Polyneuropathie entworfenen Basisrezepturen passend zu modifizieren. Sie müssen an den einzelnen Patienten und den individuellen Therapieverlauf immer wieder von Neuem angepasst werden. Auch weitere Erkrankungen sind zu berücksichtigen. 

Erfolge in der Therapie zeigen sich auch darin, dass alte, nicht abgeschlossene Krankheiten aus früherer Zeit sich wieder melden. Dieser Heilungsprozess wird durch Akupunktur und vielfältige physiotherapeutische Verfahren unterstützt. Allein eingesetzt haben solche äußeren Behandlungen aber nicht annähernd die Wirkung, die sie in Kombination mit der chinesischen Arzneitherapie entfalten können.

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