Was Kinder über die ADHS-Therapie erzählen

Wenn die Schulzeit zur Qual wird und Freundschaften zerbrechen oder gar nicht erst entstehen, weil man einfach „anders“ ist, beginnt für viele Kinder mit ADHS ein unsichtbarer Kampf. Konzentrationsschwierigkeiten, unruhiges Verhalten und die ständige Ablehnung durch Gleichaltrige lassen sie oft verzweifeln. Viele Eltern greifen in dieser Not zu Ritalin – in der Hoffnung, ihrem Kind Erleichterung zu verschaffen. Doch nicht selten bringt die medikamentöse Behandlung neue Sorgen: Herzklopfen, Schlafprobleme und ein Gefühl der Entfremdung vom eigenen Körper.

Die Chinesische Medizin geht einen anderen Weg. Statt Symptome zu unterdrücken, setzt sie auf ein tiefes Verstehen der Ursachen, chinesische Arzneitherapie, Körper- und Bewegungstherapien sowie die behutsame Begleitung der gesamten Familie. Wie sich dieser Weg in der Realität anfühlt, erzählen fünf Kinder, die wegen ihres AD(H)S in der Klinik am Steigerwald einen mehrwöchige Aufenthalt gemacht haben. 

„Und jetzt geht es mir richtig gut und alle freuen sich.“

Samuel, 11 Jahre, Klinikaufenthalt 2018

Als ich ankam, hatte ich ein wenig Angst und war schüchtern. Ein Tag brauchte alles, bis es gut war mit der Angst. Es war schwierig, ohne Mama und Oma und Opa auszukommen, aber ich hatte ganz viel Beschäftigung; alle haben sich gleich toll um mich gekümmert. Das lenkte mich von meinem Heimweh ab. Auch habe ich ein Gold- Kügelchen mit einem Pflaster ans Ohr geklebt bekommen. Das hat mir geholfen. Insgesamt waren wir 4 Kinder aus 4 Bundesländern. Das war lustig. Wir haben uns gegenseitig Dialekt beigebracht und viel gelacht. Wir hatten einen vollen Tagesplan mit ADHS-Coaching oder Erlebnispädagogik. Wir haben auch gemoxt. Das ist eine Zigarre, die man anzündet und dann bekommt man die Fußsohle gewärmt. Das beruhigt und leitet schlechte Energie aus meinem Körper. Aber Vorsicht, nicht verbrennen! Die Moxa-Zigarren sind sehr heiß.

Von Dr. Schmincke bekam ich einen Tee aus chinesischen Kräutern. Das nennt man Dekokt. Mein Dekokt hat mir sehr viel geholfen. Meine Lehrerin Frau Reiter war sehr zufrieden mit mir. Auch ich habe gemerkt, dass ich mich toll konzentrieren konnte und meine Bockigkeit weg war. Die Ärzte und Krankenschwestern waren sehr lieb. Auch das Küchenpersonal war toll, auch sie wollten alle, dass es mir gut geht und ich meine Krankheit weg bekomme. Ich habe sogar mal für alle Bärlauchpesto gemacht.

Wir waren viel im Wald unterwegs. Wir durften kein Handy oder Fernseh haben. Es hat mir aber nicht gefehlt, weil wir so viel anderes gemacht haben. An einem Tag haben wir Früchte gegrillt. Besonders gut hat mir das Bogenschießen gefallen. Viele nannten mich „Robin Hood“. Auch ein Tischtennisturnier haben wir veranstaltet. Das hat richtig Spaß gemacht. Ich war sogar an meinem Geburtstag dort. Das war ein schöner Tag. Mama, Oma und Opa haben mich dann besucht. Es war eine sehr schöne Zeit. Die vier Wochen sind mir wie eine Woche vorgekommen. Und jetzt geht es mir richtig gut und alle freuen sich.

„…dann habe ich die Computerspiele gar nicht mehr gebraucht.“

Tom, 12 Jahre, Klinikaufenthalt 2023

Ich war im Sommer in der Klinik, weil ich mich nicht so gut konzentrieren kann und weil ich immer ganz schnell wütend werde und deshalb auch keine Freunde habe. Außerdem wollte ich die Tabletten nicht mehr nehmen. In der Klinik war es am Anfang schwer für mich, weil es keinen Computer oder Handy gab und ich auch ganz auf Süßigkeiten verzichten musste. Meine Ärztin hat mir aber erklärt, warum das so ist und Frau Reiter, die ADHS-Therapeutin, hat ganz viele Sachen mit uns gemacht und dann habe ich die Computerspiele gar nicht mehr gebraucht.

Ein Problem war auch, dass mir immer schnell langweilig wird und ich immer jemanden brauche, der etwas mit mir macht. Ich habe jeden Tag einen Arzttermin gehabt, habe meinen Tee trinken müssen und habe dann nach 2 Wochen selbst gemerkt, dass ich gar nicht mehr so schnell wütend werde und ich konnte auch beim Bauen am Bauwagen viel besser mitmachen. Besonders hat mir das Bogenschießen gefallen und das ADHS-Coaching und die Erlebnispädagogik. Da waren wir auch oft zusammen im Wald oder im großen Turnraum. Meine Eltern sind jeden Sonntag zu Besuch gekommen. Ich bin echt froh, dass ich durchgehalten habe und ich jetzt keine Tabletten mehr brauche.

„Das hat mich auch ruhiger gemacht und ich war nicht mehr so schnell wütend.“

Luisa, 10 Jahre, Klinikaufenthalt 2018

Ich war 3 Wochen im Herbst 2018 in der Klinik am Steigerwald. In der Erlebnispädagogik mit Uli konnten wir basteln. Ich habe eine Eule aus Holz gebaut. Wir waren mit Uli auch manchmal auf einem Bauernhof. Da war es sehr schön. Von der Klinik aus sind wir los gelaufen. Wir waren eh viel draußen und haben uns viel bewegt.

Mit den Körpertherapeuten habe ich auch Bogenschießen gemacht. Aber ich habe auch Massagen bekommen. Wir haben auch 90 Minuten Schule gehabt mit Frau Reiter. Der Schulunterricht war ein ganz anderer als zu Hause und ich habe gemerkt, dass ich mich wirklich schon ganz bald besser konzentrieren konnte und auch Spaß hatte beim Lernen. Das Lerntraining mit Frau Reiter hat mir schon geholfen, dass ich manche Sachen in der Schule jetzt besser machen kann.

Abends gab es auch Japanbad. Es hatte 38 Grad und war sehr beruhigend und angenehm. Es gab auch Moxa, dabei wurden die Füße schön warm. Akupunktur habe ich mich nicht getraut. Dafür habe ich ganz viel Körpertherapie bekommen. Das hat mich auch ruhiger gemacht und ich war nicht mehr so schnell wütend. Jeden Sonntag habe ich von meinen Eltern Besuch bekommen. Alle Schwestern waren sehr nett, aber natürlich habe ich auch zwei Lieblingsschwestern gehabt. Die Zeit in der Klinik hat sich gar nicht wie in einem Krankenhaus angefühlt und ich würde es wieder machen, weil es mir wirklich gut geholfen hat und ich jetzt keine Tabletten mehr brauche.

„…aber vor allem muss ich jetzt nicht mehr die Tabletten nehmen.“

Tobias, 12 Jahre, Klinikaufenthalt 2021

Ich bin der Tobias, ich bin 12 Jahre alt und ich war in der Klinik am Steigerwald mitten im Corona-Lockdown. In der Klinik war es sehr schön und alle waren sehr nett.  Jeden Tag hatte ich Klinikschule gemeinsam mit den beiden anderen Jungs aus meiner Gruppe. Frau Reiter war eine echt super Lehrerin und sie kann sehr gut erklären. Während der 3 Wochen in der Klinik hatten wir ziemlich viele Schneetage und einmal sind wir auch, anstatt Schule zu machen, in die Schlucht zum Schlitten fahren. Das war total lustig. Ansonsten waren wir auch mit Uli, die ist die Erlebnispädagogin, Schlitten fahren. Ihre drei Hunde waren immer dabei. Mit der Uli haben wir aber auch im Bauwagen viele Sache aus Holz gebaut, und am Schluss haben wir eine Ausstellung für die anderen Patienten gemacht. 

Mir hat auch das Bogenschießen und das Japanbad gut gefallen. Die Ärzte sind wirklich sehr nett. Ich kann zwar bloß vom Herrn Hendriksen sprechen, weil der mein Arzt war und mich viel akupunktiert hat oder ein Ohrkügelchen für die Konzentration geklebt hat (aber ich glaube, dass die anderen Ärzte auch sehr nett sind). In der Klinik gibt es zwar vegetarisches Essen, aber es ist meistens sehr gut. Eine gute Sache ist das Früh-Qigong. Okay, ich war eigentlich nur einmal dort. Am Anfang hatte ich zwar noch viel Bedenken, ob es wirklich klappt, mit Tee ADHS zu behandeln, aber ich war wirklich sehr überrascht. Ich glaube schon, dass es mir besser geht, aber vor allem muss ich jetzt nicht mehr die Tabletten nehmen. Das war für mich auch der Hauptgrund, mich 3 Wochen in der Klinik behandeln zu lassen, weil ich die Tabletten nicht mehr nehmen wollte. Im Moment geh ich alle 2 Wochen zu Terminen in die Klinik und merke selbst, dass ich mich besser konzentrieren kann. Meine Lehrerin sagt das auch.

„Es war eine sehr schöne Zeit in der Klinik und es hat mir sehr gut geholfen.“

Sebastian, 8 Jahre, Klinikaufenthalt 2019

Ich heiße Sebastian und bin 8 Jahre alt. Ich war im letzten Winter in der Klinik und es war dort sehr schön. Wir (ich und zwei andere Jungs) haben viel erlebt. Wir waren zum Beispiel ganz oft mit Frau Reiter im Wald unterwegs, wo wir „Todeslöcher“ entdeckt haben oder durch Schlammlöcher gelaufen sind. Außerdem haben wir eine Patrone von einem Jäger auf einem Jägerstand und den Rest von einer Statue gefunden, den wir mit in die Klinik getragen haben. Das Basteln aus Naturmaterialien war auch immer toll. Ich habe aus Waldmaterial eine Katze, eine Maus und einen Hund gebaut und einen Traumfänger, der immer noch in der Klinik hängt.

Da es geschneit hat, haben wir einen Schneemann und ein Iglu gebaut. Mit Uli, der Erlebnispädagogin, sind wir auf einem Bauernhof mit Schweinen und anderen Tieren gewesen und haben auch Spaziergänge mit ihren Hunden unternommen. Wir konnten in der Klinik auch Tischtennis spielen, zum Teil sogar mit anderen Patienten. Eine Patientin hat uns eine Unterrichtsstunde im Mundharmonika spielen gegeben. Das war toll. Bogenschießen auf eine Zielscheibe oder auf Luftballons hat mir geholfen, mich besser zu konzentrieren. Das Moxa hat mir immer gefallen, weil dabei meine Füße so schön aufgewärmt wurden. Es war eine sehr schöne Zeit in der Klinik und es hat mir sehr gut geholfen. In der ersten Woche war ich noch oft sehr wütend. Das war wirklich sehr schlimm. Ich war auch blöd zu den anderen Jungs in meiner Gruppe. Aber dann habe ich selbst gemerkt, wie meine Wut immer weniger wurde. Auch meine Eltern, die mich sonntags immer besucht haben, haben das gemerkt und mir auch gesagt. Das hat mich sehr gefreut. 

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