Ursachen – vielschichtige Faktoren und individuelle Trigger bei Migräne

Migräne ist ein komplexes Zusammenspiel aus genetischen, neurologischen und individuellen Faktoren. Westliche Medizin und Chinesische Medizin zeigen unterschiedliche Ursachenbilder – beide eröffnen Wege, Trigger zu erkennen und nachhaltige Balance zurückzugewinnen.

Migräne ist weit mehr als „nur Kopfschmerz“. Wer betroffen ist, erlebt, wie der Schmerz den Alltag bestimmt: Die Konzentration bricht weg, Licht und Geräusche werden unerträglich, Übelkeit raubt jede Kraft. Aus geplanten Stunden voller Leben wird Rückzug in ein abgedunkeltes Zimmer. Für viele Menschen bedeutet Migräne ein ständiges Leben in Erwartung des nächsten Anfalls – und die Frage: Warum passiert mir das?

Migräne aus westlicher Sicht

Nach heutigem Stand der Wissenschaft sind die Ursachen der Migräne noch nicht abschließend geklärt. Vieles deutet jedoch auf eine genetische Veranlagung hin. Auffällig ist, dass Migräne in Familien gehäuft auftritt. Biologisch betrachtet, spielt wahrscheinlich eine Überempfindlichkeit der Nervenzellen im Gehirn eine Rolle. Reize, die normalerweise harmlos wären, führen bei Betroffenen zu einer übermäßigen Reaktion: Gefäßveränderungen, Entzündungsprozesse und Schmerzsignale sind die Folge.

Besonders bedeutsam sind die sogenannten Triggerfaktoren. Sie sind individuell sehr verschieden und können sich im Laufe des Lebens verändern. Häufige Auslöser sind:

  • Stress und seelische Anspannung
  • Alkohol (vor allem Rotwein)
  • Schlafmangel oder ein veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus („Wochenend-Migräne“)
  • Hormonelle Schwankungen, z. B. vor der Menstruation
  • Flüssigkeitsmangel oder unregelmäßige Ernährung
  • Fasten oder zu lange Essenspausen
  • Reizüberflutung durch Lärm, Licht oder intensive Gerüche
  • Wetterveränderungen, insbesondere Hitze, Wind oder Luftdruckschwankungen
  • Bestimmte Medikamente
  • Koffeinentzug

Oft genügt ein einzelner Faktor nicht, um eine Attacke auszulösen. Vielmehr ist es das Zusammenspiel mehrerer Einflüsse, das den Anfall triggert. Und was in einer stabilen Phase noch gut vertragen wird, kann in einer empfindlichen Zeit plötzlich zur Migräne führen.

Die Perspektive der Chinesischen Medizin 

Die Chinesische Medizin betrachtet Migräne nicht als eine einheitliche Krankheit, sondern als Ausdruck verschiedener energetischer Ungleichgewichte. Auch wenn zwei Menschen ähnliche Symptome haben, können die zugrunde liegenden Ursachen völlig unterschiedlich sein. Eine zentrale Rolle spielt das Xue – ein Sammelbegriff für Blut und Körperflüssigkeiten. Störungen im freien Fluss des Xue können Migräne begünstigen, besonders bei Frauen, deren Kopfschmerzen eng mit dem Menstruationszyklus verbunden sind.

Typische Krankheitsmechanismen nach der Chinesischen Medizin sind:

  • Störung der Bewegung und Regelung des Xue: häufig nach Jahren mit Periodenschmerzen, die sich plötzlich in Migräne wandeln.
  • Trübe Hitze: Migräne mit Übelkeit und Empfindlichkeit gegenüber Nahrungsmitteln; Blut wird als „verschlackt“ beschrieben.
  • Unterdrückte Infekte: nicht vollständig ausgeheilte Erkrankungen hinterlassen „Restfaktoren“, die Migräne fördern können.
  • Windkomponente: bei plötzlichen, heftigen, einschießenden Kopfschmerzen.

Darüber hinaus kennt die Chinesische Medizin weitere auslösende Muster:

  • Qi-Stagnation und Blutstau, oft bei emotionalem Stress.
  • Einfluss äußerer Faktoren wie Wind, Kälte oder Feuchtigkeit.
  • Ernährungsstörungen durch zu viel Fettiges, Süßes oder Kaltes.
  • Emotionale Dysbalancen, etwa Ärger, Kummer oder langanhaltender Stress.

Behandlung nach den Leitsätzen der Chinesischen Medizin

Die Chinesische Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, die individuellen Ursachen aufzulösen und den Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zum Einsatz kommen dabei verschiedene Methoden, die sich ergänzen:

  • Arzneitherapie mit Heilpflanzen – individuell abgestimmte Rezepturen, die den Energiefluss harmonisieren.
  • Akupunktur und Moxibustion – zur Lösung von Blockaden und Beruhigung des Nervensystems.
  • Qi Gong und meditative Bewegung – Förderung von Stressresistenz und innerer Ruhe.
  • Körpertherapien – z. B. Tuina-Massagen, die Muskeln entspannen und Energieflüsse regulieren.
  • Ernährungsempfehlungen (Diätetik) – abgestimmt auf das persönliche Muster, um innere Balance zu stabilisieren.

Migräne ist eine Erkrankung, die nicht nur den Kopf, sondern den ganzen Menschen betrifft. Aus westlicher Sicht entstehen die Schmerzen durch neurologische Fehlregulationen und genetische Veranlagung, während die Chinesische Medizin sie als Zeichen tieferer energetischer Dysbalancen versteht. Gemeinsam haben beide Perspektiven die Erkenntnis, dass Migräne multifaktoriell ist – kein einzelner Auslöser, sondern ein Zusammenspiel innerer und äußerer Einflüsse ist entscheidend.

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