Sechs Jahre lang geht Susanne durch die Hölle: Sie kann nicht schlafen, ist erschöpft, reagiert überempfindlich auf Geräusche und ist entstellt durch eine Neurodermitis im Gesicht. Bis eine Therapie mit Chinesischer Medizin ihr hilft. Ein Erfahrungsbericht.
Für Susanne* läuft das Leben als Rechtsanwaltsfachangestellte wie man es sich vorstellt: Die Arbeit macht ihr Spaß, sie ist zufrieden mit ihrem Leben und sie ist gesund. Ein wertvolles Gut, dass sie später erst richtig zu schätzen weiß. Denn ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie einen neuen Abteilungsleiter bekommt. Sie leidet unter den cholerischen Ausfällen, verbalen Grenzüberschreitungen und persönlichen Angriffen des Vorgesetzten. Sie versucht es zu ertragen, ihre Arbeit weiter zu machen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Doch der jahrelange Dauerstress geht an der Saarländerin nicht spurlos vorbei: Sie ist erschöpft, kann nicht mehr abschalten und hat schwere Schlafstörungen. Tagsüber kann sie sich kaum auf den Beinen halten. „Ich musste mich immer wieder mal krankschreiben lassen und bin so in einen Teufelskreis gerutscht. Mein Chef wurde noch ungehaltener“, erinnert sie sich zurück. Am Ende steht: Zusammenbruch mit Einlieferung in die Notaufnahme aufgrund eines außergewöhnlich heftigen Neurodermitis-Schubes.
Neurodermitis: Fünf Jahre geht es nur bergab
Der Stress schlägt sich in Hitzeempfindungen im Gesicht- und Halsbereich nieder. Die Neurodermitis-Schübe kommen meist in der Nacht, begleitet von Schüttelfrost und nässender Hitze unter der Haut. Juckende Rötungen und Schwellungen vom Kopf bis hin zum Dekolleté verhindern, dass Susanne ein normales Leben führen, geschweige denn zur Arbeit gehen kann. Doch damit nicht genug. „Worunter ich litt, konnte man schulmedizinisch nicht genau definieren. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt und habe immer das gleiche gehört: ‚Wir können nichts machen‘“. Das Ganze geht fünf Jahre so. Solang bis Susanne wegen der starken Symptome kaum noch das Haus verlassen kann, kein Sozialleben mehr hat. Der stake Juckreiz verstärkt die Schlaflosigkeit, die mangelnde Erholung schlägt sich in einer schweren Erschöpfung nieder.
Psychische Stabilisierung ist erster Schritt
Die junge Frau entschließt sich zu dem Versuch, sich der psychischen Seite der Krankheit in einer Klinik für Mobbingfälle zu widmen. In der Tat gelingt ihr dort die psychische Stabilisierung. Sie schafft es, arbeitsrechtlich gegen die Zustände an ihrem Arbeitsplatz vorzugehen. Später wird sie den Arbeitsrechtsstreit wegen systematischer Benachteiligung am Arbeitsplatz durch einen Vorgesetzten auch gewinnen. In der Klinik erfährt sie auch, dass sie ihre Erfahrungen mit anderen teilt. Auch andere Patienten bekommen durch Mobbing am Arbeitsplatz Hautprobleme: Neurodermitis, Urtikaria oder Nesselsucht. Doch bei der Heilung der Neurodermitis kann die Klinik nicht helfen. Auch der behandelnde Dermatologe sieht einzig in der Gabe von Kortison eine Behandlungsoption. „Mir war aber klargeworden, dass das nicht heilt“, meint Susanne rückblickend. „Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, das macht es nur noch schlimmer.“
Chinesische Medizin hilft bei Neurodermitis
Durch eine Empfehlung versucht sie ihre Krankheit mit Chinesischer Medizin in den Griff zu bekommen und geht für zwei Wochen in die Klinik am Steigerwald. Noch heute ist sie von dem schnellen Erfolg überrascht: „Die Chinesischen Arzneien und die Akupunkturen sind ein Lebenselixier für mich gewesen. Der Druck auf meine Haut verringerte sich von Tag zu Tag, eine ganz erstaunliche Entwicklung.“ Susanne erfährt, dass nach Chinesischer Sicht, ihre Krankengeschichte leicht nachzuvollziehen sei: „In der Chinesischen Medizin sind die körperlichen und die seelischen Prozesse ohnehin nur zwei Seiten derselben Medaille“, erklärt Chefarzt Dr. Christian Schmincke. „Bei Susanne ist der psychische Druck am Arbeitsplatz direkt auf das Immunsystem durchgeschlagen und hat eine schwere Neurodermitis verursacht.“ Für die Chinesische Medizin sind Haut und Schleimhautsystem sowohl Abgrenzungs- als auch Immunorgane. Gerät ein Mensch unter starken seelischen Druck, wie bei Mobbingsituationen, können die Außenhaut aber auch die Schleimhäute sich entzünden. Schulmedizinisch aussichtslose Fälle lassen sich dank chinesischer Therapien häufig gut lösen.
Passende Arzneirezepturen, eine Ernährungsumstellung und Übungen des Qigongs entfalten schnell ihre Wirkungen: Entzündungs- und Leberwerte normalisieren sich, die Haut heilt ab. Susanne kann wieder durchschlafen und auch die Erschöpfungssymptome klingen von Tag zu Tag ab. „Es war unglaublich, wie mir das geholfen hat. Für mich war der Klinikaufenthalt ein entscheidender Schritt fürs ganze Leben“, berichtet die Patientin von ihren Erfahrungen, die heute frei von Beschwerden ist. Auch beruflich geht Susanne heute einen anderen Weg. Als Selbständige hilft sie anderen Mobbingbetroffenen bei der Suche nach neuen rechtlichen und gesundheitlichen Lebenswegen. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, ‚Mobbing‘ ein Gesicht zu geben“, meint die engagierte Frau. „Es gibt immer noch zu viele Betroffene, die schweigen und für sich still und unerkannt leiden.“
Fragen an Dr. Christian Schmincke, Leiter der Klinik am Steigerwald
Wodurch zeichnet sich die Traditionelle Chinesische Medizin aus?
Aus Sicht der Chinesischen Medizin liegt der Schlüssel zur Therapie in den Krankheitsursachen, nicht in den Symptomen. Zudem beruht sie auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, die sich schon bei der Diagnose zeigt. TCM-Experten spüren anhand von Puls- oder Zungenuntersuchungen nicht nur feinste Körpersignale auf. Im ausführlichen Gespräch gehen sie auch seelischen Befindlichkeiten auf den Grund. Die anschließende Therapie zielt dann darauf ab, ursächliche Blockaden zu lösen und den Energiefluss dauerhaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Auf welche Methoden greift die Chinesische Medizin bei Neurodermitis zurück?
Die Behandlung nach chinesischer Medizin basiert auf 5 Säulen. Kernbaustein ist die chinesische Arzneitherapie. Hier stellen wir nach umfassender Diagnose für jeden Patienten eine individuelle Rezeptur zusammen und stimmen diese permanent auf den Gesundungsprozess ab. Die pflanzlichen Bestandteile haben ein hohes Wirkungspotenzial, wecken Selbstheilungsprozesse und steuern sie gezielt. Fachkundig eingesetzt erzielen wir mit den daraus abgekochten Kräutersuden sehr gute Behandlungsergebnisse bei verschiedensten Krankheiten. Ergänzend setzen wir auf die Wirkung von Akupunktur, Tuina-Massagen und anderen Körpertherapien, Diätetik sowie Qi Gong. So reduzieren wir den Medikamentenverbrauch mitsamt Nebenwirkungen und verhelfen Patienten zu einer anhaltend besseren Lebensqualität.
Für wen eignet sich Ihrer Erfahrung nach eine Therapie?
Das Konzept unserer Klinik spricht besonders Patienten an, denen aufgrund einer unklaren Genese nur symptomorientierte westliche Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen oder denen schulmedizinische Therapien zu nebenwirkungsreich sind oder nicht mehr greifen. Hierzu gehören vor allem Patienten mit chronischen Schmerzen, entzündlichen oder neurologischen Krankheitsbildern. Zudem behandeln wir auch Menschen, die grundsätzlich eine naturheilkundliche Behandlung bevorzugen.
Übernehmen Kassen die Kosten bei Neurodermitis?
In der Regel nicht. Aber es gibt Ausnahmen, wie bei Susanne. Sie hat bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse eine 14-tägige Kostenübernahme für eine vollstationäre Krankenhausbehandlung in der Klinik am Steigerwald erreicht.
*Name von der Redaktion geändert.