Ursachen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Ursachen für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn im Sinne der Chinesischen Medizin sind andere, als die Schulmedizin sie kennt. Sie spricht von „Entzündungen am verkehrten Ort“. Das erklärt, warum Patienten kaum noch Erkältungskrankheiten haben.

Die Ursachen für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn im Sinne der Chinesischen Medizin sind andere, als die Schulmedizin sie kennt. Die Chinesische Medizin sucht nach den körperlichen und seelischen Gründen der chronischen Darmentzündungen. Durch Puls- und Zungendiagnose und eine sehr genaue Anamnese mit Fragen über Schlaf, Ausscheidung, Infektverhalten und Befindlichkeitsstörungen, erhalten Therapeuten dazu wesentliche Informationen. Ziel der darauf aufbauenden, individuellen Therapie: ein gut funktionierendes Immunsystem wiederherstellen.

Chronische Darmerkrankungen: Fehlsteuerungen des Immunsystems

Nach aktuellem schulmedizinischem Forschungsstand, handelt es sich bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa um Autoimmunkrankheiten. Aber was heißt das eigentlich? Zwei Situationen sind es, in denen der gesunde Organismus sein Immunsystem mobilisiert: Da ist zunächst die Auseinandersetzung mit eingedrungenen Krankheits-Erregern. Genauso wichtig sind aber auch die Reinigungs- und Reparaturaufgaben bei Wundheilungsprozessen, die ohne Heil-Entzündungen nicht ablaufen können. Wenn allerdings die aggressiven körpereigenen Entzündungsinstrumente aus dem Ruder laufen, können die Abwehrzellen und Immun-Eiweiße körpereigene Gewebe angreifen. Es kommt zu einer Erkrankung des Immunsystems.

Auch nach Auffassung der Chinesischen Medizin sind diese Fehlsteuerungen des Immunsystems die Ursachen für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Oft lösen Stress, psychische Belastungen, Fehlernährung und vor allem wiederkehrende und nicht zu Ende gebrachte Bagatellinfekte, wie ein einfacher Schnupfen, Entzündungsschübe aus. Deshalb nimmt genaues Beobachten alltäglicher Infekte, Entzündungsverläufe und der Krankengeschichte einen hohen Stellenwert für die alternative Therapie ein.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Das Konzept der Entzündung am verkehrten Ort

Dass Colitis ulcerosa und Morbus Crohn eine Fehlsteuerung im Immunsystem zugrunde liegt, wird auch durch die Erfahrung vieler Patienten untermauert. Die Chinesische Diagnose zeigt nicht selten, dass Patienten mit chronischen Darmentzündungen meist schon einige Jahre vor ihrer Erkrankung keine produktiven Atemwegsinfekte mehr haben. Produktiv heißt, dass der Infekt zwischen 1 und 2 Wochen dauert und eine Schleimphase mit gelb-grünem Schleim durchläuft mit anschließender Regeneration. Können innerhalb dieses Zeitfensters die Infekte nicht zu einem „guten“ Ende geführt werden, baut sich nach und nach ein unspezifisches Entzündungspotential auf, dass zur chronischen Darmentzündung führt. 

Kälte kommt als weitere Ursache hinzu

Das chinesische Schichtenmodell zur Entstehung chronischer Erkrankungen erklärt, wie die immunologische Auseinandersetzung von den Atemwegsschleimhäuten als Abwehrebene in tiefere Schichten des Organismus hineingetragen wird. Das Immunsystem kann die immunologische Auseinandersetzung mit „äußerer Kälte“ als krankmachenden Faktor nicht mehr auf der Ebene der Atemwegsschleimhäute halten. Das Kälte-Agens dringt in innere Bereiche des Organismus. In der Chinesischen Terminologie wird aus „äußerer“ Kälte eine „innere“. Zur Abwehr dieses Krankheitsfaktors baut der Organismus ein unspezifisches Entzündungspotential auf, das aber nicht mehr die Atemschleimhäute als „Kampfzone“ nutzt, sondern innere Gewebe. Es bedarf nur noch kleiner Auslenkungen, damit dieses Entzündungspotential in einer chronischen Darmentzündung mündet.

Dieser Prozess von unabgeschlossenen Bagatell-Infekten zu chronischen Entzündungen ist übrigens auch in der Schulmedizin der 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts schon einmal thematisiert worden. Mit der Entwicklung der Antibiotika und des Cortisons wurde dieser vielversprechende Ansatz in der westlichen Welt nicht weiterverfolgt. Die Chinesische Medizin hat schon vor ca. 1500 Jahren diese Krankheitsdimension im Buch der Kältekrankheiten „Shan Han Lun“ thematisiert.

Vom Darm zurück zu den Schleimhäuten

Für die Diagnose und Therapie von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn ist der Aspekt wichtig, dass sich die Entzündungen von den äußeren Abwehrzonen (z.B. Nasen- und Blasenschleimhaut) auf die innere Gewebsstrukturen verschieben. Dem entgegenzuwirken ist das Ziel geeigneter therapeutischer Konzepte gegen die chronischen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Was selbstverständlich ist und häufig vergessen wird: Im Konzept der Entzündung am verkehrten Ort wird auch verständlich, dass die autoimmunen Entzündungsdynamiken organische Verzweiflungstaten zur Behebung eines echten Problems darstellen. Langfristig gesehen, muss nicht eine wild gewordene Körperfunktion „an die Kandare“ genommen werden. Dem Organismus muss hingegen geholfen werden, das ursprüngliche Problem der chronischen Darmerkrankung zu lösen.

Behandlung einer Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Patientin mit Moxibustion

Von den Ursachen zur Therapie

Damit das gelingt, stellen Mediziner unter ganzheitlichen Gesichtspunkten chinesische Arzneien in einer individuellen Rezeptur zusammen. Bestehend aus Rohsubstanzen wie Knollen, Rinden oder Wurzeln von Pflanzen trinken Patienten die chinesische Arznei als Abkochung. Ärzte passen Arzneien dem Genesungsverlauf an und führen das Immunsystem zu einem intakten Immunverhalten zurück. Flankierend setzen sie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Akupunktur, Druckpunktmassagen oder Körpertherapien wie Qi Gong ein. Mit diesem alternativen Behandlungsansatz kann etwa 75 Prozent der Patienten mit chronischen Darmentzündungen langfristig und erheblich geholfen werden.

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